Die alte Kernburg im 17. Jahrhundert
Im südlichen Teil des jetzigen Schlosshofes ist in früheren Grundrissen ein Querflügel zu erkennen, der einen kleinen Schlosshof begrenzt. Es ist möglich, dass dieser Querflügel ein Teil der ursprünglichen Kernburg war.1 So könnte die Rammelburg im 17. Jahrhundert nach dem Bauforscher Reinhard Schmitt wie folgt ausgesehen haben:
„Vom großen Hof kommend, bot sich dem Betrachter damals ein fast symmetrischer Anblick: der Winkelbau mit seiner mittigen Spitze, links und rechts, also östlich und westlich, etwas vortretende Schloßflügel, im Hintergrund der achteckige Bergfried.“2
Inventar unter Kaspar von Berlepsch 1602
1602 wurde unter dem Besitzer der Rammelburg Kaspar von Berlepsch ein Inventar angefertigt, das folgende Zimmer enthält:3
Schenke vor dem Tor,
unterstes Tor, Stall, Schweinemeisterhaus, Kohlenhaus, Holzhaus, Schweinehof;4
Hofstube, mittlere Stube, Kammern, Rollboden,
Saal vor der Grafenstube (drei Fenster), Grafenstube (fünf Fenster), Stuben, Kammern, auf dem Küchenturm (Stube mit drei Fenstern);
Kirche (obere Empore mit Ofen, untere Empore mit Bank; unten in der Kirche: Altar mit Tafel, darauf schwarzweißes Tuch, zwei Messingleuchter, Predigtstuhl, ein großes und zwei kleine Glasfenster, neben Altar ein verschlossener Schrank, darüber Kruzifix);
Kammern, Küche (steinerne Feueresse), Küchengewölbe, Gewölbe an der Kirche, Vorkeller, Stall, alte Schösserei, Kammern;
kleiner Hof vor Küche und Hofstube,5
vorderer Hof, Wachhaus, links an der Mauer Ställe für Hühner und Gänse, alter böser Gang an der Mauer bis zur Amtsstube, Kammern, auf Gang eine Kammer, Kämmerlein im untersten Turm (Tür zu Gefängnis), Ställe, Kornboden
Inventar des Schlosses unter von Stammer 1624
1624 übernimmt Adrian Arndt von Stammer die Rammelburg und es wurde das folgende Inventar angefertigt:6
Reisigenstall (Angestellte, die auf des Herrn Geheiß Reisen (Kriegszüge) machten),
Stallkammern, Amtsstall, Mittel- und unterster Gaststall
Rollkämmerlein, Schlachthaus, Fleischgewölbe,
Kochkammer, Weinkeller, Kornboden, Käseboden, Brotgewölbe
Backstube, Milchküche, Molkenkammer, Milchkammer, Kammer daneben,
Küche mit Flur und Kammer daran, Gewölbe darunter;
Bänke, Altar mit Tafel darüber, altes Marienbild, zwei Messingleuchter, neuer Predigtstuhl,
Treppe von sechs Stufen, Emporen, Kirchkammer
alte Hofstube (neun Fenster), Kammer mit Sekret daran, Kammer gegenüber Mittelstube,
Gang zur Kirche, auf dem Kirchenstand, Kammer daran (um den Schornstein),
Kammer bei Wendeltreppe, Mägdekammer, Stube über Wendelstein (Treppenturm mit Wendeltreppe, dem Gebäude vorgelagert);
Eingang mit Kamin, „gedoppelte abgesetzte Treppe“,
große neue Hofstube (fünf Fenster, Estrich) mit Schlafkammer daran (auch Sekret),
Vorsaal vor grüner Stube (Treppe), grüne Stube (Kachelofen, fünf Fenster, ringsum Bänke, darüber grünes hölzernes Gesims, dazwischen Teppiche; Decke „musiret“), Schlafkammer daran (ein Fenster),
kleine Stube gegenüber (ein Fenster), Schlafkammer daran (ein Fenster),
Treppe vor kleiner Stube in den oberen Vorsaal (zwei Fenster),
große obere Saalstube (sechs Fenster, Bänke ringsum),
kleine Stube gegenüber (ein Fenster) mit Kammer daran (ein Fenster), oberster Boden mit Sekret;
Junkerstube, Kammer,
Stube (Grafenstube genannt, drei Fenster), Kammer, Gang daran, Kammer, Vorsaal vor Grafenstube
Turmstube und Kammer, Boden über Saal, drei Rauchkammern,
Junkerstube, Schlafkammer, hinterste Kammer daran
Pfortstube, Badestube, Torhaus, Wagenschuppen, Amtsstube, Seigerboden (Turm),
Schlafkammer, Gang