Die Geschichte des Schlosses Rammelburg wurde ursprünglich durch Cyriacus Spangenberg aufgearbeitet, der 1553 vom Mansfelder Grafen zum Prediger berufen wurde.1 Trotz seiner Hauptarbeit auf theologischem Gebiet mit 212 Schriftwerken, arbeitete er bis zu seinem Tod im Exil an seinem Lebenswerk: der „Mansfeldischen Chronica“. Er sprach davon, mehr als 700 Chroniken auf „Birkenrinde, Pergament und Papier“ gelesen zu haben.2
Darauf stützt sich Hermann Schotte, der 1906 aus „zerstreuten Restbeständen“ die „Rammelburger Chronik“ herausgegeben hat.3 Alexander Duncker weist bereits Ende des 19. Jahrhunderts darauf hin, dass die Geschichte der Rammelburg nur in „zerstreuten Blättern“ zu finden ist und die Mehrzahl der Dokumente bei einem Brand des Archivs der Grafen von Mansfeld vernichtet worden ist.4 Auch heute sind Dokumente zum Schloss zerstreut, so z.B. in Archiven in Halle, Sangerhausen, Quedlinburg, Wernigerode oder eben Wippra und Rammelburg zu finden. Die sich wandelnde Gestalt des Schlosses ist ebenfalls nur zu spekulieren, da Grundrisse vor dem Schloss-Brand 1894 und die zum Wiederaufbau 1901/03 fehlen.5