Lage des Schlosses Rammelburg
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Harzreisende aus Richtung Mansfeld kommend befahren die früher strategisch wichtige Pfalzstraße („Klausstraße“ oder B242). Nach etwa 12 km hinter der Stadt sieht man linker Hand das in dicht bewaldeten Harzbergen eingebettete, märchenhafte Schloss Rammelburg thronen. Zwischen den Orten Friesdorf, Saurasen und Biesenrode in Sachsen-Anhalt gelegen, bildet der gleichnamige Ort Rammelburg, derzeit die Ruhestätte für das Schloss. Es befindet sich inmitten bewaldeter Berge malerisch über dem Tal des Flusses Wipper.
Klausstraße
Die heutige B242 oder Klausstraße war ein alter Verkehrsweg, der von der Saale aus in den Harz hinein führt.1 Ab dem 10. Jahrhundert wurde sie als Heerstraße für Kriegszüge verwendet und diente den deutschen Kaisern aus sächsischem Hause als Weg zu ihren Besitzungen nach Braunschweig, Halle und Merseburg sowie zu ihren Jagdschlössern.23 Später wurden auf der Klausstraße die Holzkohlen aus den Wäldern des Harzes in die Hütten des Mansfelder Landes transportiert und zur Saline nach Halle gebracht.1
Wipper
Der Fluss Wipper wurde früher Wippra genannt. Dieser Name stammt aus dem indogermanischen Sprachgebrauch und bedeutet in etwa: in zitternder Bewegung befindliches, eilendes und wippendes Wasser.4
Am Fuße des Schlossberges verengt sich das Tal, durch das sich die Wipper in einem großen Bogen zwischen den Höhenzügen hindurch windet, weshalb es auch als Wippertal bezeichnet wird. Alexander Duncker umschreibt in seiner Grafiksammlung von preußischen Schlössern die idyllische Lage des Schlosses 1857 sehr treffend:
„Rings umgeben von lieblichen Wiesenthälern, von welchen das Wipprathal das weiteste ist, öffnet sich dem Auge kein ausgedehnter Gesichtskreis, da die Thäler von höheren Bergen umgeben sind, deren herrliche grüne Belaubung und milde stumpfe Conturen aber einen unendlich malerischen und wohlthuenden Eindruck gewähren.“2
Die Rammelburg wurde auf einem steilen Felsvorsprung 260 Meter hoch über Normalnull erbaut – auf dem Schlossberg oder Hausberg.5 Der Schlossberg wird von einem nach Süden hervorragenden Bergsporn aus Phyllit- und Grünschiefer gebildet.672 Dadurch erscheint das Gestein in grün-grau bis schwarzer Färbung.8
Auch in einem alten Lehrbuch von 1910 für „Landeskunde der Provinz Sachsen“ wird die Idylle des südöstlichen Harzes unterstrichen:
„Auch beherbergen die Wälder verschiedene Arten des jagdbaren Wildes; muntere Eichhörnchen, die Affen unserer Wälder, hüpfen von Ast zu Ast, und fröhliche Sänger schaukeln sich auf den Zweigen. In den Tälern befinden sich an den fast nie fehlenden Waldbächen kräuterduftende Wiesen, die ein kräftiges Futter geben.“9


Bis zum 15. Jahrhundert war Rammelburg ein selbständiges Dorf. Im Jahre 1506 verleibte das Amt Rammelburg Wippra jedoch ein.6 Im ersten Weltkrieg wurde Rammelburg dann zu einem selbständigen Gutsbezirk. Die administrativen Bande zwischen Rammelburg und Wippra lösten sich nach und nach. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Rammelburg der Gemeinde Friesdorf einverleibt. Der Ort wird lange Zeit als die kleinste Gemeinde des Mansfelder Gebirgskreises bezeichnet. Die Einwohnerzahl betrug 1880: 113 und 1890: 98 Menschen. Im Jahre 1905 hatte das Dorf 126 Einwohner. Heute leben 118 Menschen in Rammelburg und der Ort gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Friesdorf und ist ein Ortsteil von Mansfeld.
Quellen
- Hermann Heidenreich: Rammelburg In: Pädagogisches Kreiskabinett Hettstedt (Hg.): Graue Halden und grüne Berge: Beiträge zur Heimatkunde des Kreises Hettstedt. Heft 5. Hettstedt 1965. S. 156-159.
- Duncker, Alexander: Rammelburg. Provinz Sachsen; Regierungsbezirk Merseburg. Mansfelder Gebirgskreis. In: Duncker, Alexander (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie: nebst den königlichen Familien-, Haus-Fideicommiss-Schatull-Gütern in naturgetreuen, künstlerisch ausgeführten, farbigen Darstellungen; nebst begleitendem Text. 1. Band. Berlin, 1857-1883.
- 3. Hermann Heidenreich: Rammelburg In: Pädagogisches Kreiskabinett Hettstedt (Hg.): Graue Halden und grüne Berge: Beiträge zur Heimatkunde des Kreises Hettstedt. Heft 5. Hettstedt 1965. S. 156-159.
- Erich Neuß: Besiedlungsgeschichte des Saalkreises und des Mansfelder Landes. Von der Völkerwanderungszeit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1995. S.74
- Hallische Familienforscher „Ekkehard“ e. V.: Familien- und regionalgeschichtliche Forschungen. Neue Folge 8. Heft 4. Halle 2001.
- Hermann Schotte: Rammelburger Chronik. Otto Hendel-Verlag, Halle a. S. 1906. S.1
- Bernd Sternal et al.: Burgen und Schlösser der Harzregion. Band 2. Sternal Media-Verlag, Gernrode 2012.
- Preußisches Finanzministerium (Hg.): Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 38, 12. Mai 1920. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1920. S.247. PDF. S.247.
- Ernst Steckel: Die Heimat. Landeskunde der Provinz Sachsen und der angrenzenden Gebiete. 3. Auflage. Gerhard Kütmann, Dresden 1910. S.117