Belagerung der Rammelburg 1554
Einmal in der Geschichte der Rammelburg wurde diese belagert. Im Juli 1554 wurde versucht von Herzog Heinrich von Braunschweig die Rammelburg zu erstürmen.1 Grund war ein Racheakt von diesem gegenüber Graf Albrecht von Mansfeld (damaliger Besitzer der Rammelburg). Die Burg sei zu dieser Zeit keine standhafte Festung gewesen.12 Doch unter der Leitung des Hauptmanns George von Zehmen, einen Vestendiger von Adel, und Thomas Burckhard, einen Eislebener Goldschmied und geübten Kriegsmann, rüsteten sich 30 Landsknechte und 30 Bauern aus Rammelburg zum Widerstand.1
Sie verrammelten das Tor der Burg und erschossen eine Handvoll Belagerer.324 Der Rest der Belagerer zog sich in das Vorwerk zurück, den Gutshof.12 Dort zündeten die Belagerer Mist an und versuchten damit die Rammelburg „auszuräuchern“.4 Der Mist glimmte und entwickelte eine große Menge Rauch, doch die Keller des Schlosses waren groß genug, sodass sich die Verteidiger darin zurückziehen konnten.4 Um ein Blutvergießen zu vermeiden, erfolgten bald darauf Verhandlungen der Streithähne, in dessen Ergebnis die Belagerung aufgegeben wurde.12 Dennoch kam es zu einem Schaden für Rammelburg, da Vieh, Pferd und Wagen und aller Vorrat von dem Kriegsvolk geplündert bzw. zerschlagen wurde.52 Besonders das arme Volk und die Pfarrhäuser hatte darunter zu leiden.5
Quellen
- Historischen Commission der Provinz Sachsen (Hg.): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. 18. Heft. Otto Hendel-Verlag, Halle a. d. S. 1893. S.196
- Karl Krummhaar: Die Graffschaft Mansfeld im Reformationszeitalter. Reichardt, Eisleben 1855. S.308
- Hermann Schotte: Rammelburger Chronik. Otto Hendel-Verlag, Halle a. S. 1906. S.76
- Cyriacus Spangenberg: Mansfeldische Chronica. Bd. 4: Beschreibung der Graueschaft Mansfeltt von ortt zu ortt, d. Schlößer, Stedte, Dorffschafften und Closter mitt allen deren Zubehörungen. Buch 3, Teil 1. Naumburger Verlags-Anstalt, Naumburg 2007 (Nachdruck der Ausgabe Eisleben 1913). S.471a
- Hermann Schotte: Rammelburger Chronik. Otto Hendel-Verlag, Halle a. S. 1906. S.76f.