Tunnelbau

Überlieferungen der Rammelburger Bürger zufolge übernahmen die von Heimburgs die Kosten für den Tunnelbau. Der Major von Heimburg und seine Frau Helene hätten Angst gehabt, dass sie in ihrem Wintergarten, der gen Osten weist, durch den Ausbau der Eisenbahnstrecke, die um den Schlossberg herum verlaufen sollte, vom Lärm und Rauch der Züge gestört werden würden. Deshalb wurde der Tunnelbau unterhalb der Rammelburg von ihnen veranlasst.

Von 1914 bis 1916 wurde der 287 Meter von Nordost nach Südwest verlaufenden, eingleisige Eisenbahntunnel durch den Schlossberg gebaut.1 Der Krieg und die häufig vorkommenden Risse und Spalten im Gestein, die zu einer geringen Standfähigkeit des Tunnels führten, waren Grund für die lange Bauzeit des Tunnels.1 Und auch das Verbot von Sprengungen mit Dynamit in Folge des Kriegsausbruchs 1914 verzögerte den Bau – bis mit Sicherheitssprengstoff fortgefahren werden konnte.1 Sechs Männer, größtenteils Italiener, arbeiteten in 12-Stunden-Schichten an sechs Tagen in der Woche. Pro Tag wurde der Tunnel 0,70 bis 2,80 Meter länger. Ein Meter kostete 1587 Mark.1

Auch heute noch ist es möglich, mit der regelspurigen Nebenbahn namens „Wipperliese“ an Wochenenden den historischen Eisenbahn-Tunnel zu durchqueren (Wipperliese Homepage ).

Quellen

  1. Preußisches Finanzministerium (Hg.): Zentralblatt der Bauverwaltung Nr. 38, 12. Mai 1920. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1920. S.247. Link