Schloss-Besitzer von Friesen
1720 kaufte Christian August Freiherr von Friesen die Rammelburg von den von Stammers. Das Schloss blieb bis 1902 auch im Familienbesitz. Ein Großbrand im Schloss 1894 und die mangelnden finanziellen Mittel zum Wiederaufbau des Schlosses führten jedoch zum Verkauf an Familie von Stumm im Jahr 1902. 1829 erneuerte Freiherr Ernst von Friesen noch die Schlosskapelle.1 Und im Schlosshof und im großen Saal veranstalteten von Friesens öffentliche Veranstaltungen.
Ein Grundriss von 1758 und ein Reisebericht von 1863 beschreibt das Aussehen des Schlosses unter der Herrschaften von Friesen.
von Friesen, Pfeil und Goethe
Johann Wolfgang von Goethe studierte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zusammen mit Karl August von Friesen in Leipzig (Enkel von Christian August von Friesen, der die Rammelburg 1720 von den von Stammers kaufte).2 Dabei lernte Goethe in „Schönkopfs Weinstube“ in Leipzig auch den Rammelburger Hofmeister und Justizmann Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil kennen, der 1783 auf der Rammelburg geboren wurde.3 Pfeil gilt als Begründer der Forstwissenschaft, denn „sich dem Jagd- und Forstwesen zu widmen, forderte schon der herrliche Wald um Rammelburg auf“.4 Goethe silhouettierte sogar seine Freunde von Friesen und Pfeil (In: 5 6).
Die Gräber der von Friesens
Vielleicht 200 Meter vom Schloss entfernt befindet sich noch heute der Rammelburger Friedhof. In der Mitte von diesem sind mit Efeu-verwachsene Hügel. Diese Hügel sind die zugefüllten Gruften der Familie von Friesen.