Waldbad
Zur Tuberkulose-Heilanstalt sowie zum Rehabilitationszentrum Rammelburg gehörte am Fuße des Schlossbergs ein Freibad. Das Bad wurde aus Schlackensteinen gebaut mit Vorbecken, Mauer und Unterbecken.1 Der von der Wipper abzweigende Hammeltriftbach war der Zufluss. Erich Träger erzählt:
„Die Leute kamen am Wochenende von überall her und konnten für zwanzig Pfennige baden. Das war ein Betrieb dort unten.“
Zu Zeiten des Reha-Zentrums war das Freibad nur noch Patienten zugänglich. Anfang der 1970er Jahre wurde es saniert: Schlamm wurde herausgeholt und Umkleideräume wurden neu gebaut.2
Vor dem Freibad hatten Patienten eine Klappermühle gebaut, die den Ortsansässigen noch gut in Erinnerung ist: „Das hat geklappert! Tag und Nacht“, kommentiert Erich Träger und Gertrud Brückner ergänzt: „Das war zu niedlich“.
Die idyllische Lage des Freibades direkt neben der Wipper wurde 1994 zum Verhängnis. Ein Hochwasser schwemmte alles weg und vergrub das Freibad unter Schlammmassen. Auch die Hammeltriftbrücke hatte Schieflage und wurde erst später wieder aufgebaut.3 Doch muss das Waldbad schon vorher nicht mehr genutzt worden sein. Kathrin Schweinitz, die Mitte der 1980er Jahre Patientin auf dem Schloss war, erzählt:
„Wir fanden das schade, dass die Burg keine Bademöglichkeit hatte. Immerhin hatten wir noch die Wipper, an der wir jedes Jahr einen Staudamm bauten“.